

Amalienbad, 1100 Wien

Das Amalienbad im Wiener Arbeiterbezirk Favoriten wurde in den Jahren 1923 – 25 nach Plänen der Architekten Karl Schmalhofer und Otto Nadel erbaut. Der außen schlicht aufgebaute, in seinen kubischen Formen an die Architektur der Gemeindebauten der 1920er Jahren angelehnte Bau enthält als einzigen figuralen Schmuck 6 kolossale Steinfiguren von Karl Stemolak, die alle auf die Körperpflege verweisen. 2 weitere Steinreliefs nehmen ebenso auf die Funktion des Baues als Badeanstalt bezug (Mädchen mit Delphin, Knabe mit Fisch). Die Steinelemente bestehen aus Mannersdorfer Kalkstein, die Konsolen der „Badenden“ sind Kunststeingüsse. Vor allem alte, bereits frei liegende Eisenarmierungen hatten den Stein- und Kunststeinteilen arg zugesetzt: Durch die Sprengwirkung des Rostes waren bereits Schollen abgefallen, einzelne Bereiche zeigten tief greifende Risse und waren locker. Im Zuge der Eingerüstung der Objekte musste daher zunächst eine Schutzpassage für die Passanten errichtet werden; alle vom Absturz gefährdeten Teile wurden gesichert und offene abbröselnde Fugen gesäubert. Die Eisenteile wurden vor der neuerlichen Inkrustation mit Mikrosandstrahl entrostet und gereinigt sowie mit Rostschutzlack beschichtet. Zusätzlich wurden die geschädigten Stein- und Kunststeinteile mit Nirostastahlstäben vernadelt und Risse mit Injektionsharzen verpresst.
Projektdaten:
Adresse: 1100 Wien, Reumannplatz 6
Leistung: Steinrestaurierung
Leistungszeitraum: 2008
Fotodokumentation:
Last updated: 07/07/2015 Imprint ©2015 Denkmalpflege G.m.b.H. & Mag. Klaus Wedenig Restaurierung & Konservierung